Es ist eine Sache, sich einzugestehen, dass man jetzt offiziell dem erlesenen Teil der Pen & Paper Rollenspieler angehören will. Aber wie legt man jetzt am besten los?
Man sucht sich ein Regelwerk, das einem gefällt.
Gut. Das war bei uns schon mal ein holpriger Start. Von den ganzen Folgen Critical Role, die wir konsumiert hatten, hatten wir alle bereits ein gutes Grundverständnis von Dungeons & Dragons, dem amerikanischen Urgestein des Pen & Paper Genres.
Aber will ich wirklich ein englisches Regelwerk? Mein Englisch ist nicht schlecht, aber nachdem ich bereits ein paar Runden Warhammer und Warhammer 40k gespielt hatte, konnte ich mir vorstellen, wie so ein Regelwerk auf Englisch aussehen würde.
Am Ende entschieden wir uns für Pathfinder.
Das Regelwerk ist auf Deutsch und mir hat der Gedanke eine deutsche Spielrunde aus einem englischen Spielleiter-Handbuch heraus zu leiten einfach nicht behagt.
Für uns war das aber leider ein Fehler. Pathfinder hat sich für uns (!) nach einem Spiel für Technokraten angefühlt. Tabellen, Werte, wieder Tabellen und nochmal Werte. 500 Seiten an Regeln für wirklich alles. Ich kann verstehen, dass das wichtig und gut ist für Spieler, die alles sehr genau nehmen. Aber für uns war es vor allem einschüchternd und hat den Spielfluss aufgehalten.
Du legst einen Ring an, der deine Stärke um 2 erhöht. Trag‘ das bitte auf Seite 1 Deines Charakterbogens ein. Hoppla, jetzt ist Dein Stärkemodifikator ebenfalls angestiegen – dann blättere auf Seite 3 und 4 Deines Charakterbogens und ändere auch die Werte für Deinen KMB und KMV, sowie die maximale Traglast von Tabelle 4a und, und, und.
Also habe ich mir doch ein Exemplar von D&D 5te Edition geholt.
Nachteil: Es ist englisch. Aber ist das wirklich ein Nachteil?
Denn OBWOHL (oder vielleicht sogar, weil) es auf englisch ist, ist es (für mich) zehn mal leichter zu erfassen. Die Regeln sind einfach und mit Beispielen versehen. Der ganze Kern der Spielregeln lässt sich auf ca. 10-15 Seiten zusammenfassen und ist wirklich gut erklärt.
Wenn das Regelbuch da ist, muss man eigentlich nur noch die Charaktere erstellen. Das ist dank der einfacheren Regeln und der vielen Hilfestellungen von D&D auch schnell gemacht.
20, 12, 10, 8, 6, 4 seitige Würfel
Und dann kommt der Sammler endlich zum Handkuss:
Man braucht WÜRFEL. Aber nicht irgendwelche, sondern polyedrische Würfel.
Und davon gibt es Tausende in allen Farben und Facetten. Kein Wunder dass jeder von uns mittlerweile mehrere Würfel-Sets besitzt.
Spielleiter
Als Spielleiter sollte man sich dann eventuell noch ein Spielleiter Handbuch und ev. ein Monster Handbuch, sowie (muss nicht sein) einen Spielleiter-Schirm und ein Kampagnenbuch zulegen. Ebenfalls ein nützliches Gadget ist eine Spielmatte – aber meistens zeichne ich die Karten auf einfachem karierten Flipchart Papier vor.
Aber der wahre Suchtfaktor findet sich wiedereinmal in der Sammelleidenschaft: Man braucht (absolut nicht – aber hey!) Miniaturen!
Der echte Hardcore Fan schwört auf Zinn, baut sich seine Miniaturen selbst zusammen und bemalt sie auch selbst. Da ich vor ein paar Jahren mal eine Armee Warhammer Zwerge und später 40k Spacemarines selbst zusammengeklebt und bemalt habe kann ich den Rausch (der Dämpfe) der Begeisterung nachempfinden. Nur leider habe ich einfach zu wenig Zeit dafür.
Zum Glück verschafft die Firma WIZKIDS hier Abhilfe: Wenn man mal endlich einen Händler gefunden hat, der die Figuren auch anbietet/verschickt, kann man sich sehr schöne fertig bemalte Miniaturen kaufen und so seiner Sammelsucht endgültig verfallen.
Am Ende muss man noch entscheiden ob man eine fertige Kampagne spielen will (Das Starterset von D&D soll ganz toll sein) oder gleich ein eigenes Abenteuer erfindet.
Ich habe mich für Zweiteres entschieden – und ich habe größten Respekt gelernt vor denjenigen, die ganze Welten für ihre Spieler erschaffen. Aber ich bereue es nicht. Nach einer anfänglichen Blockade ist mir irgendwann der Knopf aufgegangen und ich habe mittlerweile über 100 Seiten an Quests, Dungeons, Nebenschauplätzen, Story-Hooks, Dörfern und Städten, Helden und Feinden die nur darauf warten eines Tages entdeckt zu werden. Mittlerweile ist es ein lieb gewonnener Ausgleich zum meinem Alltag geworden, abends meinen Laptop aufzuklappen und neue „Geschichten“ zu erfinden. Da ich aber versuche stets von den Besten zu lernen, habe ich meine Welt auch mit Teilen von vorgefertigten Kampagnen bestückt.
Zusammengefasst ist hier die Grundausstattung mit der wir spielen:
Spieler:
D&D 5te Edition – Player Handbook (Grundregelwerk)
Spielleiter:
D&D 5te Edition – Dungeon Master’s Guide (Spielleiter Handbuch)
D&D 5te Edition – Monster Manual (Monster Handbuch)
D&D 5te Edition – Dungeon Master’s Screen (Spielleiter-Schirm)
Miniaturen
Wer einfach schnell viele Miniaturen zu einem halbwegs verträglichen Preis haben will, der ist mit der Monsterbox von Paizo’s Pathfinder gut bestückt.
Wer es etwas exklusiver haben will, der stellt sich seine Miniaturensammlung z.B. mit den Miniaturen von WIZKIDS zusammen.
Für die Wiener unter den Lesern kann ich folgende Läden empfehlen, die Mitarbeiter waren alle sehr hilfsbereit und ich bin dankbar für die vielen guten Tipps die ich erhalten habe!